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Nach Messerattacke Polizei verstärkt in Sachsen-Anhalt unterwegs

Die Messerattacke in Wolmirstedt vor gut einer Woche hatte das Augenmerk auf Messer und andere gefährliche Gegenstände gelenkt. Die Polizei ist nun verstärkt auf Streife. Erste Bilanzen liegen vor.

Von dpa Aktualisiert: 23.06.2024, 14:27
Ein Polizeiauto fährt auf der Peißnitz in Halle/Saale Streife.
Ein Polizeiauto fährt auf der Peißnitz in Halle/Saale Streife. Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Halle/Dessau-Roßlau/Stendal - Um das Sicherheitsgefühl der Sachsen-Anhalter zu verbessern, ist die Polizei in den vergangenen Tagen verstärkt auf Straßen und Plätzen unterwegs gewesen. Zwei verbotene Schlagstöcke wurden gefunden und sichergestellt, berichteten die Polizeiinspektionen. „Als Bilanz kann festgestellt werden, dass die überwiegende Mehrheit der kontrollierten Personen keine gefährlichen Gegenstände bei sich führte“, erklärte ein Sprecher der Polizeiinspektion Halle. „Die Polizei wird diese Maßnahmen auch künftig regelmäßig fortführen.“ 

Hintergrund der verstärkten Kontrollen ist die Messerattacke eines 27-Jährigen in Wolmirstedt vor einer Woche. Der Afghane soll zunächst einen 23-jährigen Landsmann in einem Mehrfamilienhaus erstochen haben. Anschließend verletzte er mit einem Messer etwas entfernt in einer Einfamilienhaussiedlung drei Menschen auf einer privaten Gartenparty zum Auftakt der Fußball-EM. Der 27-Jährige wurde von Polizisten erschossen, als er auch sie attackieren wollte, wie es hieß.

Die Polizeiinspektion Halle war in der Saalestadt und drei südlichen Landkreisen am Freitag mit rund 70 und am Samstag mit etwa 120 zusätzlichen Beamten präsent, wie es hieß. An Kriminalitätsschwerpunkten seien zahlreiche Personenkontrollen durchgeführt worden. Dabei sei in Halle bei einem 26-Jährigen ein nach dem Waffengesetz verbotener Schlagstock gefunden und sichergestellt worden. Ein 48-Jähriger hatte eine geringe Menge verbotener Betäubungsmittel dabei sowie ein mutmaßlich gestohlenes Fahrrad. Drei kontrollierte Männer im Alter von 26, 27 und 32 Jahren wurden per Haftbefehl gesucht. Zwei von ihnen wurden in ein Gefängnis gebracht, der Dritte konnte dem mit einer Geldzahlung entgehen. 

Die Polizeiinspektion Magdeburg zog nach ebenfalls verstärkter Präsenz ein positives Fazit. „Die Bevölkerung zeigte sich den Polizeibeamten und den durchgeführten polizeilichen Maßnahmen gegenüber aufgeschlossen und verständnisvoll.“ Insgesamt seien am Freitag und Samstag 212 Menschen kontrolliert worden, 233 Sachen wurden durchsucht. Bei einem 33-Jährigen wurde ein Teleskopschlagstock sichergestellt. Ansonsten seien keine gefährlichen Gegenstände oder Waffen gefunden worden.

Die Polizeiinspektion Dessau-Roßlau berichtete am Sonntag, seit Donnerstag seien Beamte vermehrt zu Fuß auf Streife unterwegs gewesen. Bei 40 Fußstreifen etwa in Bitterfeld, Zerbst und Ortsteilen von Dessau-Roßlau sei 16 Mal die Identität von Personen festgestellt worden, es habe 12 Durchsuchungen gegeben. Von konkreten Funden wurde nicht berichtet.