Extremismus Wahlplakate abgerissen: Wohl rechtsradikaler Hintergrund
Erst gibt es einen Pfefferspray-Angriff, später werden Wahlplakate abgerissen. Die Polizei vermutet zwischen beiden Taten einen Zusammenhang. Einer der Verdächtigen ist kein Unbekannter.
Hannover - Eine Gruppe Jugendlicher soll in Hannover einen Mann mit Pfefferspray angegriffen und später Wahlplakate abgerissen haben. Der Vorfall sei der rechten Szene zuzuordnen, teilte eine Sprecherin der Polizei Hannover am Donnerstag auf Anfrage mit. Einer der Verdächtigen soll bereits wegen politischer Kriminalität polizeibekannt sein.
Am Dienstagabend hatten Ermittler laut Polizei vier 16 und 17 Jahre alte Jungen vorläufig festgenommen, nachdem sie zwei Wahlplakate der SPD sowie eines der Grünen abgerissen haben sollen. Sie könnten auch in einen Vorfall zuvor in der Innenstadt verwickelt sein.
Dabei wurde ein 25-Jähriger nach einem Streit mit einer sieben- bis achtköpfigen Gruppe mit Pfefferspray angegriffen. Die Gruppe soll mit Springerstiefeln, Bomberjacken und Tarnhosen bekleidet gewesen sein und sich rechtsradikal geäußert haben. Der 25-Jährige habe sie auf ihr rechtsradikales Erscheinungsbild angesprochen, teilte die Polizeisprecherin mit. Die Gruppe soll ihn losgegangen sein, dabei habe ein Jugendlicher Pfefferspray eingesetzt. Der Mann wurde im Gesicht getroffen und leicht verletzt. Der 25-Jährige habe keinen Migrationshintergrund, sagte die Sprecherin. „Ein fremdenfeindliches Motiv liegt nicht vor.“
Die Polizei prüft, ob es sich bei beiden Vorfällen um die gleichen Täter handelt. „Neben den vier festgenommenen Tatverdächtigen konnte zwischenzeitlich ein fünfter Tatverdächtiger identifiziert werden“, teilte die Sprecherin mit. Ein weiterer Mensch habe sich selbst bei der Polizei gemeldet. Eine Person sei weiblich.