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Milliardenprojekt bei Magdeburg Neue Chipfabrik in der Börde geplant – Aber: "Intel ist damit nicht vom Tisch"

Vor einem Jahr hatte der US-Chiphersteller Intel seine Pläne für mehrere Chip-Fabriken in Deutschland auf Eis gelegt. Jetzt interessieren sich andere Unternehmen für eine Ansiedlung.

Von DUR 18.07.2025, 17:21
Kommt es nach den auf Eis gelegten Plänen von Intel doch noch zum Bau einer Chip-Fabrik bei Magdeburg?
Kommt es nach den auf Eis gelegten Plänen von Intel doch noch zum Bau einer Chip-Fabrik bei Magdeburg? Archivbild: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Dresden/Magdeburg – Für die Herstellung von Speicherchips für die europäische Industrie ist eine neue Chip-Fabrik in Sülzetal (Landkreis Börde) bei Magdeburg geplant. Ziel des Vorhabens sei es, europäische Produktionskapazitäten aufzubauen und die Abhängigkeit vom Ausland zu reduzieren, teilte das Dresdner Unternehmen FMC mit.

"Wir wollen mit unserem Vorhaben die europäische Technologiesouveräniät und Resilienz bei systemkritischen Speicherchips stärken", sagte Geschäftsführer Thomas Rückes. In einem nächsten Schritt soll eine Absichtserklärung mit dem Land Sachsen-Anhalt unterzeichnet werden. 

Neue Chipfabrik bei Magdeburg: ein Milliardenprojekt

Es sei ein Projekt in Milliardengröße, sagte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU). Nachdem Intel sich zurückgezogen habe, seien die Gespräche mit FMC ein wichtiger Plan B gewesen.

US-Chiphersteller Intel hatte im vergangenen Jahr erklärt, die ursprünglichen Pläne für den Aufbau mehrerer Chip-Fabriken in Magdeburg erst einmal auf Eis zu legen. Am Standort in Sachsen-Anhalt sollten rund 30 Milliarden Euro investiert werden. 

Wirtschaftsminister: "Intel ist damit nicht vom Tisch"

"Intel ist damit nicht vom Tisch", betonte Schulze. In dem bei Magdeburg geplanten großen Hightech-Park sollen sich weitere Unternehmen ansiedeln. Während Intel eine Fläche mit einer Größe von 400 Hektar gekauft hat, handele es sich bei dem FMC-Projekt um rund 100 Hektar.

FMC (Ferroelectric Memory Company) wurde 2016 gegründet und ist aus dem Umfeld der TU Dresden entstanden. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Speicherzellen entwickelt, die einen äußerst geringen Stromverbrauch haben und damit den Energiebedarf von KI-Rechenzentren reduzieren.

Hinter FMC stehen unter anderem die Unternehmen Bosch, Air Liquide, Merck und weitere internationale Investoren. Wie ein Unternehmenssprecher sagte, wäre es die erste Chip-Fabrik von FMC in Deutschland. Derzeit würden die Chips in anderen Fabriken produziert.