Hakenkreuze in MSH Rechte Schmierereien in Allstedt: Riesiges Porträtbanner nicht mehr zu retten
In Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz haben Unbekannte Hakenkreuze, rechte Parolen und Symbole hinterlassen. Ein Foto-Projekt einer Freiluftausstellung, die gerade vorbereitet wird, wurde auch beschädigt.

Allstedt. - Mit Hakenkreuzen und rechten Parolen sind am Wochenende in Allstedt (Mansfeld-Südharz) diverse Häuserfassaden beschmiert worden - auch ein großformatiges Porträtbanner einer Kunstausstellung ist betroffen.
Insgesamt 15 Fälle beschmierter Fassaden, darunter das Rathaus, eine Bushaltestelle und ein Verteilerkasten seien gezählt worden, so eine Polizeisprecherin in Halle.

Der oder die Täter seien bislang nicht bekannt und somit auch nicht der Hintergrund ihrer Taten. Es werde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung durch Graffiti ermittelt.
Freiluft-Ausstellung in Allstedt von rechten Schmierereien betroffen
In Allstedt lässt die Kunststiftung Sachsen-Anhalt gerade eine große Freiluft-Kunstausstellung entstehen. Am kommenden Samstag soll sie eröffnet werden. Das großflächig beschmierte, etwa 18 mal 4 Meter große Porträtbanner gehört dazu. Es ist laut einer Sprecherin der Kunststiftung nicht mehr zu retten.

Das Banner solle neu gedruckt und aufgehängt werden. Ob das bis zur Eröffnung zu schaffen ist, sei unklar. Der Fotograf Matthias Ritzmann hatte weit mehr als 100 Allstedter und Allstedterinnen im Rahmen seines Kunstprojektes „All you can meet“ porträtiert. Die Werke wurden laut der Kunststiftung erst am Donnerstag angebracht.
Der etwa einen Kilometer lange Kunstparcours „Glühende Horizonte“ verbindet Skulpturen, Installationen und Kunstvermittlungsaktionen, die Allstedt, einstige Wirkungsstätte des Theologen und Reformators Thomas Müntzer (1489-1525) in diesem Jahr zum Ort zeitgenössischer Kunst werden lassen.